Category Archives: Feminism

[DE] Wie die #masterarbeit entstanden ist.

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November 2018 bis Februar 2022: so lange habe ich für meine Masterarbeit gebraucht. Quasi die komplette Länge von meinem Master-Studium.

Das hier wird jetzt primär ein “wie ist das Ganze zustande gekommen?”.  Wie ich das mit meinem ADHS gemanaged bekommen habe, wird noch ein eigener Post (something something Motivation, Fokus, und An-Dingen-Dranbleiben), genauso wie “was steht eigentlich genau drin”. Ich hoffe, damit sind dann viele Fragen geklärt :).

Neben der eigentlichen Masterarbeit (online verfügbar in der Bibliothek der TU Wien, hier) gibt es den finalen Output (Kartendeck inklusive Erklärungen etc., hier), und außerdem sind ein Literaturreview, ein Paper bei der Mensch und Computer 2020 und ein Beitrag im i-com Journal im April 2021 erschienen. Außerdem habe ich im Frühjahr 2023 auf der CHI (der größten Konferenz in der Human Computer Interaction Wissenschafts-Community) ein Poster mit Ergebnissen aus Workshops präsentiert – den zugehörigen Kurzbeitrag gibt es hier.

Also zum Ablauf.

Eine Professorin hat mich angesprochen, ob ich für ihr Projekt eine Literaturrecherche zum Thema “Gender Research in HCI” machen will. Es ging los mit einer allgemeinen Suche, weil was kann schon schiefgehen, wenn man “gender research HCI” in der Publikationsdatenbank der ACM eingibt? … einfach mal ein paar zehntausend Ergebnisse aus 50 Jahren, lol.

Also mal geschaut, was es an Aktuellerem gibt – und dabei hab ich einen Review gefunden, für den die Autor_innen recherchiert haben, wie in anderen wissenschaftlichen Publikationen über Benutzer_innen gesprochen wird. Wer also beforscht wird, von wem, zu welchen Themen (Schlesinger et al.). Außerdem wurde mir ein passendes Kapitel aus einem HCI Handbuch empfohlen. Gute Quellen, um zu starten.

Aus Schlesinger habe ich dann 7 verschiedene Papers ausgesucht und gelesen mit Fokus darauf, wie Geschlechtergerechtigkeit in den beschriebenen Projekten mitgedacht wurde – oder auch nicht. Also: die Autor_innen sagen zwar, dass sie irgendwie “gender” mit beforscht haben – aber wie haben sie das gemacht? Bei der Auswahl der Papers habe ich darauf geachtet, dass sie aus verschiedenen geographischen Bereichen kommen (nicht nur Nordamerika und Europa), dass halbwegs verschiedene Technologien beforscht wurden (z.B. Projekte zum Programmieren lernen, Forschung zu Verhalten auf Social Media), und dass es verschiedene Herangehensweisen gab (z.B. Sensoren als primäre Datenquelle, Interviews mit Benutzer*innen, Textanalyse).

Beim Lesen habe ich versucht, Offensichtliches genauso wie Dinge auf Meta-Ebene (“zwischen den Zeilen”) zu finden. Letzteres geht natürlich nur in begrenztem Rahmen, weil mir auch nicht alles auffällt, bzw. es eine Interpretationssache ist. Aus den gewählten sieben Papers ist dann, gemeinsam mit etwas Hintergrund dazu, wie Geschlecht überhaupt verstanden werden kann und was HCI überhaupt ist, ein Literaturreview mit einer Handvoll Empfehlungen geworden.

Diesen Literaturreview hat dann Katta in die Hände bekommen – und vorgeschlagen, ihn ein bisschen zu erweitern und ein Paper bei der MuC daraus zu machen. Es sind also drei weitere Papers dazu gekommen, und wir haben die Empfehlungen verfeinert. Das entsprechende Paper haben wir dann bei der Mensch und Computer 2020 eingereicht – und wurden sogar für einen Award nominiert!

Außerdem hatte ich einen Workshop bei der ditact Sommer Uni eingereicht. Dort wollte ich die Empfehlungen in Form des schon erwähnten Kartendecks ausprobieren. Die ditact hat eitgleich mit der MuC stattgefunden – aber weil beide statt wie geplant in physisch,  “nur” online waren, konnte ich mit relativ wenigen Problemen am gleichen Tag das Paper präsentieren und den Workshop abhalten.

Das Feedback, das ich im Rahmen dieses Workshops bekommen habe, habe ich dann in die Masterarbeit eingebaut – und in eine zweite Publikation, die Katta und ich basierend auf dem MuC-Paper im i-com Journal veröffentlicht haben. Danach hat es noch eine Weile gedauert, bis ich mich dazu durch gerungen habe, die Masterarbeit als “fertig” zu deklarieren: nämlich bis Ende Jänner 2022. Druck und Bindung waren dann eine Sache von wenigen Tagen.

Im Verlauf von 2022 habe ich dann noch ein paar weitere Workshops mit den Karten abgehalten, teilweise remote und teilweise in Präsenz. Die Ergebnisse daraus habe ich im oben erwähnten Kurzbeitrag auf der CHI 2023 in Hamburg präsentiert.

Dieser Blogpost ist gerade allen ernstes seit fast einem Jahr in den Drafts herum gelegen. Ich hoffe, der nächste dauert weniger lang.

[DE] ADHS – [TODO: Titel für Diagnose-Artikel überlegen]

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Teile dieses Berichts finden sich auch in meinem Thread zum ADHS-Monat 2021 im fediverse wieder. Der Thread ist aber, keine Ahnung warum, ein bisschen kaputt gegangen und seither habe ich “diesen Thread in Blogbeiträge aufteilen” auf meiner To-Do-Liste gehabt. Ähem.

Anyways. Der Thread, und damit dieser Post, basiert auf einer Liste an Prompts zum ADHD Awareness Month (jährlich im Oktober), geteilt 2021 von Pina aka @ADHDAlien auf twitter :

Liste von Prompts für ADHS Awareness Monat 2021

Die Fragen, die ich hier beantworten werde, sind:

# 1: Wie hast du herausgefunden, dass du ADHS haben könntest? (zum zugehörigen Abschnitt springen)
# 2: Wie hast du deine Diagnose bekommen? (springen)
# 12: In welchem Alter hast du deine Diagnose bekommen? (springen)
# 13: Welchen Typ ADHS hast du? (springen)
# 15: Was hat sich für dich nach deiner Diagnose geändert? (springen)

Mit etwas Glück schaffe ich es auch, für weitere Fragen weitere Posts zu schreiben 😅 Falls der Beitrag Fragen offen lässt oder neue aufwirft, lasst sie mir gerne zukommen (Kontaktinfos). Ein wunderschöner Outcome des ADHS-Threads auf mastodon und auf twitter waren die Leute, die sich durch meine Beschreibungen gesehen gefühlt haben – und die sich ermächtigt gefühlt haben, nachzufragen, wie sie womöglich zu einer Diagnose kommen könnten.

Offizieller Beginn meiner Diagnostik war Ende 2019. In den Jahren davor sind bei mir gewisse Verhaltensweisen verstärkt aufgetreten, die von anderen Personen als “womöglich ADHS-Symtpome” eingeordnet wurden. Diese Symptome haben teilweise zu heftigen Konflikten geführt, was mich dazu bewegt hat, mich im Internet etwas schlauer zu machen, was dieses ADHS eigentlich ist (Spoiler: nicht – nur – das, was landläufig als ADHS bekannt ist), und was man “dagegen” machen kann (neben Diagnose, Therapie und Medikation: erstaunlich viel).

Kurze Terminologie noch: ADHS ist kurz für “Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom”. Eine schlechte Beschreibung dessen, was tatsächlich der Fall ist: Menschen mit ADHS haben  keinen Mangel an Aufmerksamkeit – sondern Probleme, ihre Aufmerksamkeit zu fokussieren. Wer mich kennt, kennt’s: ich kann mich supergut auf manche Dinge konzentrieren, bei anderen Sachen geht das gar nicht, und tendenziell bin ich ein hibbeliger Mensch. Ruhig sitzen geht gar nicht – was sich zum Teil auch in so Dingen äußert wie abgekauten Fingernägeln, ständigem ins-Gesicht-fassen, mit-Kugelschreibern-klicken, etc pp.

Etwas, das mir bereits im Vorhinein einmal verlinkt wurde, war dieser Artikel zum selbstorganisierten Arbeiten mit ADHS, und von irgendwo anders her kam eine Empfehlung für den Youtube-Kanal “How To ADHD” von Jessica McCabe. Beim Anschauen der Videos ist es nicht nur einmal passiert, dass ich plötzlich zu weinen angefangen habe – weil da plötzlich Erklärungen für meine Struggles waren, weil da eine Person war, die Verständnis für mich hatte, weil plötzlich so viele meiner Fehler erklärbar waren. Und das alles vor allem: ohne Schuldzuweisung, ohne “Wenn dir X wichtig wäre, würdest du (nicht) …”. Seither verweise ich immer wieder Menschen auf viele der Videos von Jessica – u.a. das zur erhöhten Angst vor bzw. Wahrnehmung von Zurückweisung (Rejection Sensitivity).

Einen deutschsprachigen Kanal mit einem ähnlichen Qualitätslevel in Hintergrundinformation/Recherche und den Videos habe ich bisher nicht gefunden (aber auch nicht so wirklich gesucht, also falls jemand Empfehlungen hat, gerne her damit).

Nach den diversen Situationen, in denen ich mir also irgendwann gedacht habe, “Hm, das ist also ADHS – hmm, das klingt ganz ordentlich nach mir”, ging’s dann los auf den Weg zur Diagnose. Und das war bei mir erstaunlich unkompliziert. Schwierig und herausfordernd vor allem auf einer emotionalen Ebene, aber organisatorisch eben erstaunlich unkompliziert.

Ich bin mit meinem Verdacht auf ADHS – aber auch eine leichte, wiederkehrende Depression – zu meiner Hausärztin gegangen. Die war erstaunlich offen meinen Beschreibungen gegenüber (then again, ich hatte ziemlich detaillierte Beschreibungen meiner Probleme) und hat mir eine Überweisung für eine_n Psychiater_in ausgestellt. Dort das selbe wieder, also Überweisung für eine Diagnostik. Und damit bin ich zur Sigmund Freud Universität – deren Ambulanz kannte ich bereits, weil ich schon vor einigen Jahren wegen depressiver Symptomatiken kurz in Behandlung war. Stellt sich raus: Frauen, die im Erwachsenenalter eine ADHS-Diagnose bekommen, haben statistisch signifikant häufiger zuerst eine Diagnose Depression oder Angststörung bekommen (z.B. Krause, Gastpar und Davids, 2006).

Mein Erstgespräch bei der SFU hatte ich im September 2019, der erste Diagnostik-Termin war im Jänner 2020. Weil es sich um eine medizinische Behandlung handelt, waren die Lockdowns wegen Corona nur bedingt ein verzögernder Faktor.

Parallel zur Diagnostik habe ich auch wieder eine Behandlung angefangen, aber bald wieder aufgehört – unter anderem, weil die zugewiesenen Person wiederholt darauf hingewiesen hat, dass ich doch “So super organisiert” sei. Weil ich ein Bullet Journal (Notizbuch-Kalender-Kombination) führe. Was ein Coping-Mechanismus ist, weil ich sonst ständig Dinge vergesse, weil … naja.

Ich schweife ab. Was übrigens auch ein Ding war, das den Verdacht auf ADHS erhärtet hat, ist dieser Comic (Quelle), der genau dieses Abschweifen perfekt beschreibt:

"Normales" Geschichtenerzählen vs. ADHS-Geschichtenerzählen. Normales Erzählen: "Anfang der Geschichte" -> "Ende der Geschichte". ADHS-Erzählen: Vor-Geschichte für Kontext, über sehr viele Ecken bis zum Ende - und dann wird für das chaotische Erzählen um Entschuldigung gebeten.

Die ADHS-Diagnostik, wie ich sie erlebt habe, ist vor allem eine Abfolge von sich wiederholenden Fragen zu Schwierigkeiten in Kindheit, Jugend, und aktuellem Alltag. Verschiedene Fragebögen stellen die Fragen verschieden, der Inhalt bleibt aber sehr ähnlich bis gleich. Dazu kommen noch einige Tests, die Aufmerksamkeit und Fokus prüfen. Bestes Beispiel aus einem der Fragebögen ist die folgende Frage:

In Gesprächen mit anderen Personen, wenn Sie das Gefühl haben, bereits zu wissen, worauf Ihr Gegenüber hinaus will, wie schwer fällt es Ihnen dann, nicht zu unterbrechen und bereits Ihren nächsten Punkt zu machen oder die Frage zu beantworten?

Meine Antwort war ein ziemlich verzweifeltes: “Ja.” – es hatte mich schon ganz schön viel Kraft gekostet, bei dieser Frage nicht zu unterbrechen.

Die letzten Fragebögen hatten wir dann im Frühsommer 2020 erledigt, die Diagnose wurde dann im September bestätigt (bei der SFU sind primäre Therapie-/Diagnosepersonen “in Ausbildung unter Supervision”, Diagnosen werden von erfahreneren Personen gegengeprüft). Offiziell gestellt wurde die Diagnose am 12. Oktober 2020. Damit war das sehr genau 3 Monate nach meinem 34. Geburtstag.

Bei ADHS-Diagnosen gibt es eine Unterscheidung in 3 Typen: “primär unaufmerksam”, “primär hyperaktiv”, und “kombiniert”. Die Diagnose lautete: ADHS, kombinierter Typus. Und das erklärt einfach so viel.

Mit der Diagnose kam vor allem eines: Erleichterung. Dann, mehr Verständnis für mich selbst. Und: der Mut, Verständnis von anderen für mich und meine Schwierigkeiten, meine Stärken und Schwächen, einzufordern. Weil ich endlich sagen konnte: Ich mache das nicht absichtlich. Ich bin dafür nicht zu faul. Ich bin auch nicht zu dumm. Ich möchte Dinge besser machen – aber ich hab einfach Probleme damit. Medikation habe ich bisher nicht angefangen – obwohl schon 2 Jahre seit der Diagnose vergangen sind. Ich bin einfach noch nicht dazu gekommen, mir einen Termin auszumachen – parallel zur Diagnose war nicht nur Corona ein Thema, sondern auch eine Trennung und damit ein Umzug. Das hat alles nicht gerade einfacher gemacht 😅

An alle, die bis hierher gelesen haben: Danke für euer Interesse. Falls noch Fragen offen geblieben sind, oder neu aufgekommen sind, lasst sie mir gerne zukommen (Kontaktinfos).

Beyond the Desktop: Designing an “ideal” wearable.

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“Beyond the Desktop” is one of the courses I’m taking this semester. The course ” investigates design alternatives to traditional graphical user interfaces.” (from the course description at TISS).

The first assignment consists of (1) researching five existing wearables, and assessing them on a four-dimensional scale referring to a definition of “ideal” wearables and (2) designing your own wearable, including tagline/slogan, a catchy name, some sketches and even a paper prototype, which in the end should be assessed on the scale, too.

So I created the tHUD – the Tutoring Heads-Up Display. You can find information on how it came to be, and some pictures here (Content Note: sales lingo for Black Mirror worthy tech). It is of course not a serious prototype or idea. Rather, I wanted to move the focus on how intrusive some courses are regarding their online (exam) modes.

[DE] Meine Corona-Semester (1)

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Den folgenden Text habe ich im Dezember verfasst und an die PR-Abteilung der TU Wien geschickt. Es kam relativ rasch ein “Danke, wir melden uns” – und danach bis Mitte Februar nichts. Ich habe den Text jetzt mal beim Stand kurz vor Weihnachten belassen, Updates werden wohl noch kommen.

An english version of the following text can be found at https://save-ing.space/mein-my-corona-semester/#english


Ein “bisschen” chaotisch.

Ich studiere im Master Media and Human Centered Computing an der Fakultät für Informatik der TU Wien. Außerdem bin und war ich im vergangenen Jahr, in keiner speziellen Reihenfolge, Mitglied im Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen, Tutorin in einer Erstsemestrigen-LVA an der Informatik, Angestellte in einer Kletterhalle bzw. bei einem Webhoster, Aktivistin im Chaos Computer Club Wien, zweifache Fern-Tante (die Familie meines Bruders und meine Eltern leben in Tirol), Vortragende und Expertin zum Thema Bias in Algorithmen, Workshop-Leiterin, und Empfängerin einer Best Paper Award Honorary Mention der MuC-Konferenz 2020.

Die Lehrveranstaltungen, die ich im Sommersemester 2020 angefangen – und abgeschlossen – habe, mussten alle miteinander sehr kurzfristig von Präsenz-Konzepten auf kompletten Distanzunterricht umstellen. Alle Beteiligten haben sich die größte Mühe gegeben, das irgendwie sinnvoll hin zu bekommen. Rücksicht auf die beschränkten Ressourcen, die verschiedenen Gegebenheiten, und die Präferenzen der Studierenden wurde nicht oder nicht immer gleich genommen. Manche Lehrenden haben bald erkannt, dass diese außergewöhnliche Situation, in der wir uns so unvorhergesehen wiedergefunden haben, einen auch nur annähernd normalen Lehrbetrieb nicht ermöglichen wird. Ansprüche wurden adaptiert, Modalitäten vereinfacht, Vorgaben gelockert – aber eben nicht von allen. Manche versuchten, möglichst nahe an ihren alten Modi zu bleiben – inklusive zwei- und mehrstündiger Vorlesungen mit Anwesenheitspflicht, um die Möglichkeit für Interaktionen zu bieten (die mangels passender Einstiegspunkte kaum stattfanden).

Im Rahmen einer der Lehrveranstaltungen stellte eine Lehrperson fest, dass uns Studierenden wohl die Möglichkeit zum sozialen Beisammensein fehlte – und bot uns an, die Lehrveranstaltungstermine an den Donnerstagen in den Osterferien dafür zu nutzen. Ein entspanntes Zusammenkommen, Zeit, darüber reden, wie es uns geht, und was dieses aus dem Rahmen gefallene Semester mit uns macht. Ich selbst hatte nicht die Zeit und Energie, an diesen Treffen teilzunehmen. Diejenigen, die daran teilnahmen, haben gemeinsam mit Katta Spiel darüber geschrieben, was durch die plötzliche Umstellung aus Lehrenden- und Lernendensicht passiert ist. Dieser Artikel wurde anschließend sogar in den “ACM Interactions” veröffentlicht:

http://interactions.acm.org/blog/view/this-is-not-the-new-normal-studying-during-a-pandemic

In der VU mit den mehrstündigen wöchentlichen Vorlesungen wurde die Anwesenheitspflicht, nachdem sie im März aufgehoben und im April wieder eingeführt worden war, übrigens im Mai wieder fallen gelassen. Die Gruppenübung, die eigentlich eine Beobachtung von Architektur-Studierenden hätte sein sollen, wurde auf mehrere primär textuelle Aufgaben abgeändert. Die adaptierte Abschlussaufgabe bestand darin, einen Forschungsantrag für ein Design Research Projekt zu erstellen – meine Kolleg:innen und ich haben kurzerhand beschlossen, eine Reihe von Workshops vorzuschlagen, im Rahmen derer kritisch beleuchtet werden sollte, warum Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2020 so umgestellt wurden, wie sie umgestellt wurden. Mittels passender Methoden sollten Gruppendiskussionen angeregt und begleitet werden, in denen sich herauskristallisieren sollte, welche Vorgaben, Annahmen, und Vorurteile (positiver wie negativer Art) die entsprechenden Entscheidungen beeinflusst haben. Die Idee wurde tatsächlich aufgegriffen, und das entsprechende Projekt läuft seit Oktober:

https://save-ing.space/

Im Sommer hatte ich dann allen Ernstes die Hoffnung, dass sich die Vortragenden – neben ihrer wohlverdienten Entspannung – Gedanken machen würden, wie sie ihre Lehrveranstaltungen im Herbst gestalten könnten. Für mich war klar, dass ab Mitte September die Infektionszahlen wieder steigen würden – immerhin würden Kinder in die Schulen, und Arbeiter:innen und Angestellte wieder zu ihren Arbeitsplätzen zurück kehren. Der viel zitierte Babyelefant schlürft nun mal keine Aerosole aus der Luft.

Aber anstatt jetzt “einfach” ein ordentlich auf Distance Learning umgestelltes Semester zu haben, schlage ich mich als AKG-Mitglied und fachschaftsnahe Person mit Prüfungsleitfäden herum, die von vorne bis hinten unrealistische Idealvorstellungen als Notwendigkeiten postulieren. Ich versuche, meiner Familie zu erklären, dass ich gute Gründe habe, zu Weihnachten nicht nach Tirol zu fahren (was etwas gedauert hat, aber inzwischen geklärt ist). Und zwischendrin sollten wir Österreich noch nahe bringen, dass die UG-Novelle eine Katastrophe auf allen Ebenen ist. Weil das Studi-Leben eben nicht an den Toren der Uni – oder beim “Leave”-Button von Zoom – vorbei ist. Erst recht nicht während einer Pandemie.

[DE] Stellungnahme zur UG-Novelle

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Hier geht’s zu einem PDF meiner Stellungnahme, und auf der Website des Parlaments findest du den Entwurf selbst und alle dazu veröffentlichten Stellungnahmen.

S T E L L U N G N A H M E zum Ministerialentwurf betreffend Bundesgesetz, mit dem das Universitätsgesetz 2002, das Hochschul-Qualitätssicherungsgesetz und das Hochschulgesetz 2005 geändert werden (GZ: 2020-0.723.953)

Sehr geehrter Herr Bundesminister Faßmann, sehr geehrte Damen und Herren!

Als Master-Studentin der Informatik und Hauptmitglied des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen an der TU Wien, ehemalige Studierendenvertreterin an der HTU Wien und der Bundesvertretung, sowie Jungwissenschaftlerin/Angestellter an der TU Wien möchte ich Stellung zum vorliegenden Entwurf nehmen.

Der vorliegende Entwurf möchte einige tatsächliche Probleme im Hochschulbetrieb angehen, scheitert daran aber in großen Zügen. Unter die problematischen Neuerungen fallen sozial selektive Maßnahmen wie die Einschränkung der Zulassungsfristen, die Einführung einer Mindeststudienleistung und Änderungen an der Universitätsleitung zu Ungunsten einer demokratischen, partizipativen Herangehensweise sowie einige Neuregelungen im Bereich des AKG. Hier meine Kritik im Detail:

Zu §22. (1) Z12 und Z12a.
Die geplanten neuen Rechte des Rektorates erlauben umfassende Eingriffe in Curricula. Diese Kompetenz sollte beim universitären Senat und seinen Arbeitsgruppen, insbesondere den Studienkommissionen, verbleiben. Den Bedarf nach Eingriffen durch in der Regel fachfremde Personen kann ich nicht nachvollziehen.

>> Diese Punkte sollten ersatzlos verworfen werden.

Zu §23b. (1)
Die Kontrolle der:des Rektor:in durch den Senat ist gut und wichtig. Eine zweite Amtszeit ausschließlich vom Universitätsrat abhängig zu machen, stellt eine Entmachtung des Senats dar. Da der Universitätsrat zur Hälfte von der Regierung besetzt wird, ist ein (politischer) Eingriff in die Freiheit der Lehre und Forschung eine denkbare, und bedenkliche, Folge.

Sollte der Senat im Rahmen der Anhörung feststellen, dass eine Wiederbestellung abzulehnen ist, und der Universitätsrat dennoch an einer Wiederbestellung festhalten, so wäre dies dem inneruniversitären Klima für die kommenden vier Jahre nicht dienlich.

Außerdem besteht zu diesem Thema die grundsätzliche Frage der rechtlichen Zulässigkeit, welche von Jurist:innen zunehmend angezweifelt wird (z.B. Anna Gamper, Peter Bußjäger: Universität Innsbruck).

>> Diese Änderungen sollten ersatzlos verworfen werden.

Zu § 42 Abs. 2
Der AKG ist primär ein Aufsichts- oder Kontrollorgan und kein Vertretungsorgan wie etwa der Senat oder der Betriebsrat. Seine Aufgabe ist, sicherzustellen, dass Angehörige marginalisierter Gruppen an den Hochschulen möglichst ungestört forschen, studieren, arbeiten und sich entwickeln können. Ein Gremium, das sich mit Minderheitenrechten befasst, durch allgemeine Wahlen zu beschicken, ist ein Paradoxon.

Ebenfalls nicht hilfreich für die Arbeit im AKG wäre es, Paritäten fix festzulegen. Es ist ohnehin schon oft schwierig genug, neue Mitglieder zu finden, ohne dass diese noch weitere Merkmale mitbringen müssen (beispielsweise Professor:innen).

>> Diese Punkte sollten ersatzlos verworfen werden.

Zu §58 (12)
Es ist definitiv begrüßenswert, dass knapp 20 Jahre nach Einführung des European Credit Transfer Systems endlich die entsprechenden Credits auch erstmals evaluiert – und an die realen Arbeitsanfordernisse angepasst – werden sollen. Leider fehlt jedoch weiterhin eine Definition, wie dieser Arbeitsaufwand zu beschreiben ist.

Des Weiteren sind regelmäßige Evaluierung, transparente Maßstäbe, sowie Konsequenzen bei Nicht-Einhaltung notwendig.

>> Der Absatz sollte präzisiert und erweitert werden, z.B. “Dies ist jährlich zu evaluieren. Die Evaluationsergebnisse sind in ihrer Gesamtheit allen Mitgliedern des universitären Senats und seinen Arbeitsgruppen, insbesondere den Studienkommissionen, zur Verfügung zu stellen.”

Zu §59a
Die Idee einer Mindeststudienleistung, deren Nicht-Erreichen eine Exmatrikulation sowie automatische Sperre von 10 Jahren bedeutet, ist völlig inakzeptabel. Hier wird auf dem Rücken ohnedies schon benachteiligter Studierender, unter Berufung auf das Bild von “Party-Studis” bildungsfeindliche Politik gemacht.

Die Regelung trifft insbesondere jene, die nicht 100% ihrer Zeit dem Studium widmen können – sei es aus finanziellen (>60% der Studierenden sind laut Studierendensozialerhebung neben dem Studium berufstätig), familiären, oder gesundheitlichen Gründen. Die in §59a (5) formulierte Ausnahme für behinderte Studierende verwendet eine viel zu enge Defintion und schließt damit viele Studierende mit psychischen und chronischen Erkrankungen aus.

>> Diese Punkte sollten ersatzlos verworfen werden.

Zu §59b. (4)
Learning Agreements, die als privatrechtliche Verträge in öffentliches Recht eingegliedert werden sollen, vermischen zwei rechtliche Bereiche, die aus gutem Grund getrennt sind. Diese Verträge erhöhen den psychischen Druck auf Studierende und diskriminieren jene, die solche Verträge nicht abschließen wollen. Außerdem können jederzeit unvorhergesehene Ereignisse eintreten, die zu ungerechtfertigten Sanktionen für diese Studierenden führen können.

>> Ich empfehle, diese Änderung ersatzlos zu streichen.

Zu §59 (5)
Die Einschränkung der für Gremienarbeit in Frage kommenden Studierenden wird Probleme für die Kontinuität in den Gremien bedeuten, da Studierende später in diese Arbeit einsteigen und kürzer bleiben können; die auflaufende Arbeit muss auf weniger Studierende verteilt werden; und es wird schwieriger, die Bedürfnisse und Perspektiven der niedrigsemestrigen Studierenden in die Gremien einzubringen.

Durch die Änderung ist eine Entdemokratisierung der Gremien und ein Verlust an Arbeitsqualität ebendort zu befürchten.

>> Ich empfehle, diese Änderung ersatzlos zu streichen.

Zu § 61/62
Es gibt keinen guten Grund für eine Streichung der Nachfrist und eine Deregulierung der Fortmeldezeiträume.

Die Streichung verhindert einen nahtlosen Wechsel aus der Schule bzw. dem Präsenzdienst in die Hochschule genauso wie den Übergang vom Bachelor- in das Masterstudium. Studierende, die in der alten Nachfrist ihr Studium abschließen würden, hätten ein Semester länger Studienbeiträge zu bezahlen, und die Studienzeit würde künstlich verlängert. Beides würde zu unnötigem finanziellen und psychischen Druck führen.

Zusätzlich müssen durch das Verkürzen der Semester in §61 (2) bisher gern genutzte Prüfungszeiträume verlegt werden. Dies bedeutet weniger Zeit am Ende des Semesters für Prüfungen sowie enger zusammen liegende Termine.

>> Ich empfehle, diese Punkte ersatzlos zu streichen.

Zu § 66 (4)
Die Studieneingangs- und Orientierungsphase der Informatik an der TU Wien ist bereits jetzt nachweislich eine der restriktivsten in ganz Österreich. Duch das Wegfallen der Möglichkeit, die StEOP erneut anzugehen, führt bei Studierenden zu mehr Stress und Angst, was wiederum zu einem schlechteren Abschneiden bei Prüfungen und damit zu mehr Abbrüchen führen und die Informatikstudien in Österreich noch unattraktiver machen wird.

>> Ich empfehle, diese Änderung ersatzlos zu streichen und die StEOP abzuschaffen.

Zu § 67
Dass eine Beurlaubung innerhalb des ersten Semesters nur noch aus einer handvoll Gründen möglich sein soll, die z.B. einen plötzlichen Trauerfall nicht beinhalten, ist nicht nachvollziehbar. Ein entsprechender Fall würde zu einer Studienzeitverzögerung führen sowie das Risiko bedeuten, die erforderlichen ECTS für die Mindeststudienleistung (und damit Fortsetzung des Studiums) zu erreichen.

>> Ich empfehle, diese Änderung ersatzlos zu streichen.

Zu § 76 (3)
Der Vorschlag, nur noch jedenfalls 2 statt wie bisher jedenfalls 3 Prüfungstermine pro Semester anzusetzen, steht im direkten Widerspruch zu dem Ziel, effizientes und (prüfungs-)aktives Studieren zu fördern. Diese Änderung geht zu Lasten von Studierenden, die ihr Studium flexibel betreiben möchten oder müssen (siehe Punkte zu §59a). Prüfungen werden auf wenige Termine zusammengelegt, wodurch ein größerer Druck besteht, einen Prüfungsplatz zu ergattern. Ein Anstieg psychischer Belastung ist dabei nicht zu vermeiden.

>> Ich empfehle, diese Änderung ersatzlos zu streichen.

Zu §89 und §116a (6)
Eine Verjährung erschlichener Leistungen wäre gerade angesichts aktueller Fälle mit einem beträchtlichen Imageschaden für die Republik Österreich verbunden. Außerdem sehe ich es extrem problematisch an, einerseits Ghostwriting unter Strafe zu stellen, gleichzeitig jedoch die Konsequenzen für Plagiate zu lockern und diese sogar verjähren zu lassen.

>> Ich empfehle, diese Änderung ersatzlos zu streichen.

 

Zu §109

Die im Entwurf geplante Beschränkung der Dauer befristeter Arbeitsverhältnisse muss mit wirksamen Maßnahmen zur Entfristung der Arbeitsverhältnisse an den Universitäten gekoppelt sein. Ansonsten gefährdet diese Änderung nicht nur das Auskommen der betroffenen Arbeitnehmer:innen, sondern auch die Qualität und Aufrechterhaltung des Lehrbetriebs an den Hochschulen. Auch die Gefahr eines Brain Drain weg von österreichischen Institutionen kann nicht unterschätzt werden.

 

Abschließend:

Während, wie gesagt, einige tatsächlich bestehende Probleme mit dieser Novelle aufgegriffen werden, und die Ziele nachvollziehbar und sinnvoll sind, sind die präsentierten Lösungsansätze im Großen und Ganzen misslungen und ignorieren die tatsächlichen Lebensrealitäten vieler Universitätsangehöriger.

Ich hätte mir erwartet, dass eine so umfangreiche Novelle nicht über die Weihnachtsferien während einer Pandemie zur Begutachtung vorgelegt wird. Dies umso mehr, als z.B. die Novellierung des Studienförderungsgesetztes (Anhebung der Zuverdienstgrenze) seit dem Herbst auf Beschluss wartet. Die UG-Novelle sollte bis zur endgültigen Dämpfung der Pandemie und ihrer Folgen auf Eis gelegt und dann nocheinmal vom Start weg angegangen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Sabrina Burtscher

[DE/EN] Nov 2019 : Workshop @ Universität Wien

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(zur deutschen Version springen)

In July 2019, I was contact by a member of the department for Gender Equality and Diversity at University of Vienna. They were planning a half-day workshop on the topic of digital discrimination for their team – and wanted me to hold that workshop. They had asked a colleague/friend of mine for recommendations, and said c/f recommended me!

I soon sent out some suggestions on how to structure the time available, as well as some ideas about the contents. I also met up with the person in charge of the workshop on their end, and we discussed some more things (as e.g. the location, equipment available, etc.) and got to know each other a bit.

A couple of days before the workshop, I created some posters for the various session elements I had planned, as well as a schedule for the day. In the end, the carefully laid-out structure of the workshop did not hold up, but only because everyone was very interested, asking a lot of questions, and absorbed in discussions.

Even if the schedule for the day did not quite work out, we covered all the topics we had wanted to: digitalisation and the workplace; digitalisation and discrimination; and how the combination could be important to the participants’ work.

I had a lot of fun, and learned a lot while preparing and holding the workshop – not least, that my poster sketching skills are not as bad as I feared them to be. Judge for yourself, I added photos of the posters at the end of this post 🙂

If you would like me to hold a workshop about this, or another of my topics, for you and your organisation, let me know.


– Deutsche Version –

Im Juli 2019 hat sich eine Mitarbeiterin der Abteilung für Gleichstellung und Diversität der Uni Wien bei mir gemeldet. Die Abteilung plante gerade einen Halbtages-Workshop zum Thema Digitale Diskriminierung für ihr Team – und sie wollten dass ich den Workshop abhalte. Sie hatten eine Kollegin/Freundin von mir nach Empfehlungen gefragt – und besagte Kollegin/Freundin hat ihnen mich empfohlen!

Auf die Anfrage hin habe ich ihnen bald einige Vorschlge geschickt, wie der Halbtag aufgebaut sein könnte, und ein paar inhaltliche Ideen. Die Verantwortliche und ich haben uns auch einmal persönlich getroffen, und ein paar Dinge besprochen (z.B. den Raum, vorhandene Ausstattung, etc.) und uns ein bisschen kennen gelernt.

Ein paar Tage vor dem Workshop habe ich Flipchart-Poster für die verschiedenen Teile der Fortbildung gemalt, u.a. einen recht hübschen Tagesplan. Schlussendlich hat der Zeitplan nicht gehalten – das lag aber nur daran, dass alle so interessiert waren, immer wieder Fragen gestellt, und lebhaft diskutiert haben.

Und auch wenn wir vom Zeitplan ordentlich abgewichen sind, haben wir es doch geschafft, alle geplanten Inhalte abzudecken: Digitalisierung und Arbeitswelt; Digitalisierung und Diskriminierung; und wie die Kombination die Arbeit der Abteilung betrifft.

Den Workshop vorzubereiten und abzuhalten hat mir viel Spaß gemacht, und ich habe viel gelernt – nicht zuletzt, dass meine Flipchart-Zeichen-Fähigkeiten weit nicht so schlecht sind, wie gedacht. Beurteilt das aber am besten selbst, am Ende des Posts gibt es Fotos von ein paar der Poster 🙂

Falls du für dich/deine Organisation einen ähnlichen Workshop organisierst, und eine Vortragende zu genau diesem oder einem ähnlichen Thema suchst, kontaktiere mich doch!

 

The still-empty glossary poster was filled in the course of the workshop.
I had a detailed schedule, with cute icons and all, and we covered everything I had planned, but not quite in that order or with those break times.
Robots, computers, and confused people – the perfect imagery to start this workshop, don’t you think?

[DE] Vortragende bei der ditact 2020!

Reading Time: < 1 minute

(This is an announcement for a German-only event, so I decided not to provide an English version. However, I plan to write an English recap after the event.)

Im Februar habe ich mehrere Vorschläge für Vorträge und Workshops bei der ditact 2020 (eine Sommer-Uni für Frauen in der IT) eingereicht – von denen einer auch angenommen worden ist!

Ich werde also Anfang September erste Erfahrung als Universitäts-Lektorin sammeln – und dabei auch Ergebnisse aus meiner noch laufenden Masterarbeit präsentieren.

Im Rahmen eines halbtägigen Workshops werde ich mit den Teilnehmer:innen erarbeiten, wie (IT-)Projekte inklusiver gestaltet werden können. Wie ich mir das grob vorgestellt habe, findet ihr in der Kursbeschreibung und in diesem Beitrag (Video & schriftliche Beschreibung) bei Ö1.

Wegen der COVID-19 Pandemie hat die Leitung der ditact beschlossen, dass die Kurse soweit möglich online abgehalten werden sollen. Entsprechend wird auch mein Workshop online passieren, die entsprechenden Informationen bekommen die Teilnehmer:innen nach der Anmeldung. Hier zum kompletten Kursprogramm der ditact – die Anmeldung läuft bis zum 12. Juli 2020.

I did an arts!

Reading Time: 2 minutes

picture of the notes takenFor a course on Critical and Speculative Design, our first assignment was to create an a/b manifesto, following the work of Dunne and Raby.

The teachers told us to chose an area we are familiar with, passionate about, have expertise or a strong interest in.

All of these apply to University, so I decided to make the status quo my “a”, and an accessible, open University my “b” column. The content came together during a jitsi-meet with a friend who is a PhD-candidate at the HCI institute. You can see the notes in the picture – here goes the better-readable version:

 

ab
total objectivitysituatedness
“alt-ehrwürdig”accessibility
goal-orientedexplorative
built upon the work of othered peopleacknowledging the work of othered people
centralizedopen source
all sunshine since 1365/1815reflective, self-critical
constructivistdeconstructivist
autonomy (leading to [internal] conflictsolidarity
industrysociety
localde-centralized
right or wrongcontext dependent
errors mean failingerrors mean learning
neutralpolitical
westernglobal
absolutesrelative
classistopen for all
bureaucracy / red tapeaction
enlightenmentCritical Theory
abstractconcrete
cis-malegender inclusive

The fascinating thing about this is that the layout of the manifesto creates a dichotomy, although some of the terms and concepts are not mutually exclusive towards each other. Some could as well be two points along a path (A and B).

Also, this was a great experience regarding syntax and semantics: some of the terms I put with each other may seem as weird choices, no matter if they are seen as exclusive, or as points along a path. For example, the reason why “centralized” is opposed with “open source”, and “de-centralized” with “local”, is that I understand them here not in their primary, or most obvious meaning, but in one more nuanced, maybe harder to grasp.

Workshop Paper: Implementing Diversity in HCI education

Reading Time: 6 minutes

This is the paper I submitted to a workshop at C&T conference 2019. As I will be attending the whole conference as a student volunteer, this will be the first CS conference I attend. Pretty exciting!

This is the PDF, for which I used the ACM SIG CHI extended abstracts format. I titled this paper “Implementing Diversity in HCI Education: Things I’ve Seen”. As you will see, “Implementing Diversity in HCI Education: I have Questions.” would be a very fitting title, too.

Introduction

Our professors and the dean(s) at the faculty of informatics like to say that the main difference between a University of Applied Science (FH) and a “real” University is that at FHs people learn the “Know-How”, and we at TU Wien learn the “Know Why”. In my experience, the little “why” we are taught usually refers to the more technical aspects, but rarely to the social context and impact of technologies1.

I draw from my own experience as a student in the Medical Informatics bachelor’s program at TU Wien. As I began my studies, I did not value the promotion of women as much (which is the prime concern of many diversity issues), but with my work as a student representative, this changed radically. Additionally, I spent some semesters working as a teaching assistant (TA) in an introductory course on society and informatics. Thus, I can see and discuss diversity from my own experience in HCI education, and include various students’ points of view, including those who do not understand why diversity is even a part of their courses and who sometimes openly oppose attempts of promoting diversity aspects in STEM fields2.

Course Contents

As stated above, the promotion of diversity should be part of the essentials in HCI. It is, after all, one of the main issues in HCI to make technological artifacts more usable for “everyone”. However, diversity is not at all covered with some by-lines about how “all women” and “all men” use computers differently.

In the following, I discuss some ways of implementing diversity in topics and contents, exercises, and literature of HCI courses. Reflecting on the course itself together with your students is an important point as well.

Topics and Concepts

Thinking about what topics and concepts you cover in your class is a great place to start. This probably will be a point of implementation where you receive little backlash from your students.

For example, in a class on the history of HCI: Talk about how the field developed from looking at how work places should be designed to accommodate, to looking at how smartphone apps exclude users. Who are we thinking about when we are talking about users? What are the (social) norms we learn growing up in “western” societies?3

Exercises

For an exercise on designing artifacts, explicitly ask your students to interview people who are not like them. Do not ask them to work with their mother(s), or grandparents – this shortcut shows sexist and ageist stereotypes. Rather, ask the students to find people who do not work in IT/design.

Some students will learn that it is hard to find people who are “different”, especially in a setting so homogeneous as TU4. This might spark some dissent, as finding a person to interview might be more difficult than the task itself, and they might not understand why they should do it this way. Thus, do not forget to explain why you ask them to do this!

Data Sets, Literature, …

Ask yourself: Whose voices are heard in the course? Who wrote the articles, books, reports that students get to read? Who can be seen in videos, heard on recordings? Who is in the pictures used to illustrate contents? Do we only use “real academic” literature, or do we talk about other sources, too? Do we just read, and repeat, or is there discussion, an attempt at connecting the dots over diverse fields? How much scrutiny do we apply to different sources?5

Reflection

Ask students, discuss with them: How have the exercises been completed? How did the course staff expect them to be handled? Which biases could be present in our work? How could an exercise be revised in order to talk about a different topic? How could exercises be improved upon?

Course Organization

Apart from the “What” of a class, attempting to implement diversity also has an impact on the “How” and “Where”.

Teaching Concepts

Does your course consist of classroom lectures, discussions, group exercises? Can any of these be accessed remotely, or do people have to attend each and every session?6

Group exercises and discussions can grant your students insights they could not draw from lectures alone. However, there are a lot of reasons for not wanting/being able to participate in such exercises.

My point is not to make a decision to exclusively use either lectures or group assignments – rather, course organizers should plan ahead, and let their students know that the course is planned a certain way, but that there are options to deal with contingencies. Be specific about the accommodation you have already organized, and let students know you are open to work on those. This will make the course better accessible e.g. for students with care responsibilities (parents, care takers, …) or working students.

Speakers / Teachers

Again, ask yourself: Who gets to speak their truth in your course? Which area(s) of expertise do they come from? What is their background?

Inviting people from different areas of research, or from another University (Applied or not), can break the stereotypes people might hold about them. Of course, this implies that you yourself have successfully invited them.

Technologies

Ask yourself, and your students: Which technologies and platforms do we use? Why? Where do the technologies we use come from? How can we expand and improve them? Which alternatives are there?7

Reflection

Again, ask yourself and discuss with your students: How have things been done before, and why this way? Based on which criteria did we chose the lecturers for this course? How did they come to where they are now? Which biases could be present here?

Course Surroundings

Nothing can really be discussed without looking at its surroundings. For example, a course on Critical Theory might sound great – but it has to be available and accessible to the students in every aspect. How else are they going to complete the course?

So, ask yourself, when looking at your HCI course: How does this fit into the bigger picture? Is it the only HCI course in the whole curriculum? Does it represent current research?

Backlash

In “Denkweisen der Informatik”, the course I worked with as a TA, reflection is part of every exercise. To complete any challenge, a student has to answer some questions about the previous tasks and their work. What did they learn? What did they like? What did they not like, and why? What was easy, what was hard? How does the topic connect with their other work?

There is always a small number of students who react negatively to these questions and the content concerning diversity. Basically, they only want to learn how to code, and give the impression not to be interested in how things evolved or could be improved upon, on the non-technical side8. Many answer the questions only halfheartedly, but some go rather deep and even enjoy taking the time to sit back and reflect.

I think that is the main point: some people will get annoyed with all the “leftist politics” in the course. Others will enjoy having time to reflect and discuss. There will be valuable feedback. Some will be happy that they finally saw people like themselves in your course, succeeding at what they are interested in. And many will be grateful for your consideration and accommodation of their needs.

You will have made your course (more) usable for many.


  1. For example, even if there is a part of a class on logic about the “founding fathers” of logic, there is no discussion at all about “founding mothers”.
  2. This is why the paper’s title references the Spooks’ song “Things I’ve seen”.
  3. Ableism, various kinds of sexism, racism, imbue our life from day 0, and we are so used to these -isms that they seem to be normal. However, shouldn’t it be normal to acknowledge people and their experiences, instead of ignore and hurt them?
  4. According to publicly available statistics of TU Wien, 83% of roughly 5700 students enrolled in informatics in the current semester are male, no matter their country of origin. 66% are Austrian and male. (https://tiss.tuwien.ac.at/statistik/lehre/studien)
  5. The answers to these questions paint a picture of who the people we trust are, and how they are similar (and different) to us. This is a great point to reflect upon your own biases, and act accordingly.
  6. Even though university buildings in Austria have to comply with certain accessibility standards, not all lecture rooms at TU Wien can be self-determinedly used if one is a wheelchair user. To reach some rooms, there are no elevators, in others the doors can be difficult to open, or there is no accessible toilet in the vicinity.
  7. In a course I completed in my 2nd semester, one exercise was to create an article in the German Wikipedia. This sounds like an easy task. However, the German Wikipedia community is rather famous for its discussions whether topics are “relevant” enough to warrant their own page. An exercise in the course where I worked as a TA asked the students to create videos and upload them to YouTube. This, as well as the Wikipedia exercise, raises the question if students want their university-related content connected to the other data already connected with their account. And if they do not want this, can they even create another account?
  8. This is probably due to the fact that at TU Wien, informatics students are a rather homogeneous group, and there are massive stereotypes influencing the students’ decisions for this field of studies.